Ich bin ein Alien.
Ich verstecke mich,
tarne mich als Mensch,
um in der Welt da draußen zu überleben.

Jeden Tag ziehe ich mir diese Hülle an.
Sie engt mich ein,
nimmt mir die Atemluft,
lässt mich nur verschwommen durch ein paar Schlitze gucken.

Es ist so schwer sich draußen zurechtzufinden ohne ihre Sprache zu sprechen,
ihre Bräuche zu kennen
und ihre Systeme zu verstehen.

Ich darf nicht auffallen.
Sie würden mich verachten,
angeekelt sein,
mich jagen,
und zur Kuriosität erklären.

Als ekelhaft,
abartig,
gestört,
minderwertig.

Sie stecken mich in ein Glas,
beobachten mich,
lachen mich aus,
machen Tests mit mir,
lassen mir nichts, außer meiner natürlichen Hülle.
Entblößen mich,
gucken in jede Öffnung,
öffnen mich,
konservieren mich,
stellen mich aus.

Deshalb muss ich angepasster sein als alle anderen!
Ihre Sprache sprechen,
ihren Regelkatalog auswendig lernen,
wie sie laufen lernen,
und die enge Hülle tragen.
Jeden Tag.

Doch wenn ich zu Hause bin,
die Tür abschließe,
die Vorhänge zuziehe,
reiße ich mir die Maske runter,
schäle ich mich aus dem engen schwitzigen Kostüm
und all meine natürliche Schönheit wühlt sich langsam den Weg zurück.
Ich breite mich wieder aus,
ich atme,
sehe,
fühle wieder.

Ich bin frei.
Wenn auch nur eingesperrt in meiner eigenen Wohnung.

TB